09 Januar 2011

Wie die Welt wohl aussähe?

»Mit vollem Magen schläft sich schlecht«: Ich habe mich vergangene Nacht daran erinnert (eigentlich eine Binsen-wahrheit) und mich also durch das nachmitternächtliche TV-Angebot durchgezappt, um auf »ZDF neo« hängen zu bleiben. Was zwischen dem Einschalten und diesem Fund lag ... – nur so viel: Ich hab’s überlebt.

Jedenfalls platzte ich in die Wiederholung dieser »Kult am Sonntag«-Sendung mit und über Abba und damit mitten in die siebziger Jahre hinein. Nicht, dass Abba an mir damals spurlos vorbeigegangen wären, aber, wurde mir plötzlich bewusst: Dazwischen liegen rund vierzig Jahre! Die Klamotten! Die Frisuren!! Die Zuhörenden und Mitwippenden und Mittanzenden und Mitklatschenden – waren sie damals zwanzig, sind sie heute sechzig Jahre alt!!!

Was habe ich damals getan und was hat die Welt bewegt – vieles, vielleicht allzu vieles ist der kollektiven oder doch meiner persönlichen Vergesslichkeit zum Opfer gefallen, si-cherlich: Vieles vollkommen zu Recht, andere Dinge und Er-eignisse und Entwicklungen oder Unterlassungen hätten es jedoch sicher oder eventuell verdient, als Beispiel Bestand gehabt zu haben, beispielsweise, damit wir nicht ständig Feh-ler wiederholen, die schon einmal gemacht worden sind.

Doch dies trifft nicht nur auf die siebziger Jahre zu.

Wie die Welt wohl aussähe, wären alle Fehler nur einmal begangen worden?
Ob dieser Frage, auf die es keine verbindliche Antwort gibt, bin ich dann doch eingeschlafen.

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Das Bild, übrigens, stammt von zirka 1972, ein Selbstporträt.